D - 9 Seilbahn/Hochbahn als Alternative zur Tramtrasse?

Erstellt von PlanerInnen am 27. November 2020 - 10:00 Uhr.

Ließe sich die Tramtrasse durch eine Kombination aus Seilbahn oder Hochbahn und Radschnellweg ersetzen? Würde diese Kombination zu einer besseren Entlastung der PKW-Straßen führen? (Beiträge 27, 58, 82)

Die Straßenbahn bildet das Rückgrat des Potsdamer Nahverkehrs. Sie stellt das leistungsfähigste Nahverkehrssystem in der Stadt dar und verbindet alle großen Stadtteile miteinander. Um diese direkte Verbindung auch für den Potsdamer Norden zu ermöglichen, soll die Straßenbahn entsprechend ausgebaut werden. Bei einer Entscheidung für ein alternatives Verkehrsmittel ergibt sich ein wesentlicher Nachteil in der Verknüpfung: Denn notwendig wird immer ein Umstieg in die Straßenbahn, um als Fahrgast in die Potsdamer Innenstadt zu gelangen. Des Weiteren entstehen für jedes zusätzliche Verkehrssystem auch zusätzliche Fixkosten für eine Werkstatt, Abstellanlage sowie die Instandhaltung.

Für Hoch- und Seilbahn ergeben sich einige spezifische Probleme: Da Seilbahnen in der Regel nur Punkt-zu-Punkt-Verbindungen herstellen und somit für eine flächendeckende Erschließung ganzer Siedlungskorridore ungeeignet sind, ließen sich die Straßen dadurch nicht mehr entlasten als durch das Angebot einer Straßenbahnverbindung mit mehreren Haltestellen. Auch in Bezug auf die Umsetzung einer Barrierefreiheit weist die ebenerdig geführte Straßenbahn weitere Vorteile auf. Zudem kommen Seil- oder Hochbahnen in der Landeshauptstadt Potsdam aufgrund der Vielzahl von denkmalrechtlichen Belangen (z.B. Sichtachsen) in weiten Teilen des Stadtgebietes kaum in Frage.

Typ: Dokumentation
Thema: Streckenverlauf
Status: Neu
Kommentare: 3
Beteiligung abgeschlossen!

Kommentare

Alternative Seilbahn
Erstellt von Wolfgang Brede am 30. November 2020 - 12:18

„Die Straßenbahn bildet das Rückgrat des Potsdamer Nahverkehrs“ Mit solcher Aussage sich gegen Alternativen zu wenden verwundert schon, zumal die Alternative Seilbahn nicht einmal geprüft worden ist. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, das bspw. insbesondere der Aufwand für den Bau einer Seilbahnlinie bei einem Bruchteil des Baus einer Straßenbahnlinie liegt (Seilbahnen-ÖPNV-Alternativen über dem Stau / www.damit-deutschland-vorne-bleibt.de). Des Weiteren spricht der geringe Flächenbedarf für sich im Gegensatz zu neuen aufwändigen Straßen- und Brückenbauten. Nur zwei der Bewertungen einer Untersuchung dieser Initiative, deren Mitglieder u.a. der Deutsche Städtetag sowie Verkehrsunternehmen sind. Auch die Erfahrungen der Städte Koblenz sowie Berlin sprechen für eine Alternativbetrachtung in Ergänzung des ÖPNV.
Es geht mir um eine Planung, die solche Aspekte berücksichtigt und nicht - wie bis jetzt - ausschließt und pauschal ungeprüft verneint. Allein die Frage der Kosten und des erforderlichen Bauaufwandes sprechen m.E. für eine solche Alternative ! So wird der Zweck der Vorschläge Im Bürgerdialog wie folgt benannt :“Diese werden von den Planern geprüft, bewertet und sofern möglich, im Rahmen der Entwurfsplanung berücksichtigt.“ Insoweit sind also mögliche Vorschläge aufzunehmen und nicht nach eigener „Bewertung“ der Verwaltung als nicht aufnehmbar zu erklären, was im Übrigen auch mit anderen Vorschlägen geschieht,

Alternative Seilbahn II
Erstellt von Wolfgang Brede am 30. November 2020 - 12:36

In Ergänzung meines Kommentars.
Zitat von Herrn Rubelt im letzten Bauausschuss gerichtet an Projektkritiker „Sie stellen Fragen, aber Verbesserungsvorschläge habe ich von Ihnen noch nicht gehört. Wir müssen Mobilität und Klimaschutz mitdenken. Da fehlt mir bei Ihnen der Mut.“
Ball zurück an die Stadtverwaltung, also Mut gefasst und auch echte alternative Möglichkeiten mitdenken.

Ich spreche nicht nur für mich...
Erstellt von Robert B. am 9. Dezember 2020 - 17:32

...wenn ich sage dass Straßenbahnen ein alt bewährtes Verkehrsmittel sind und damit viel beliebter als Seilbahnen. Für Passagiere mit Höhen- oder Flugangst gäbe es zudem keine richtige Alternative.